Tag 38: Port Jackson – Stony Bay

Tag 38

– Port Jackson nach Stony Bay – 17,4 km –

Nach zwei Tagen Road-Walking endlich wieder richtige Tracks.

Heute morgen habe ich schon eine sehr gute Nachricht erhalten. Unser Sohn Sebastian hat für kommendes Jahr bereits einen Ausbildungsplatz. Und das auch noch am Wohnort, da kommt er ganz locker mit dem Fahrrad hin. Leider gibt es hier in der Gegend keine Kneipe, sonst hätte ich gleich auf den Erfolg ein Bier getrunken, besser gesagt abends eben. Dazu habe ich ihm gleich gratulieren müssen. Allerdings ohne Handyempfang würde ich jetzt noch nichts davon wissen und das mit dem Bier kann ich später nachholen.

Blick auf den schönen Strand von Port Jackson.

Durch das lange Telefongespräch bin ich heute sehr spät aufgebrochen. Erst gegen 8:30 Uhr habe ich meinen Rucksack geschultert und mich auf den Weg zur Stony Bay gemacht. Aber es war heute wieder ein kurzer Tag, nur etwas mehr als 17 km. Und zum Großteil auf Tracks. Zuerst am Strand entlang zum Start des Muriwai Tracks durch einen kleinen Bach und dann Anstieg zu den Klippen. Das war zur Abwechslung mal was anderes, aber nach 45 Minuten war ich schon am Parkplatz.

Muriwai Walkway.

 

Danach musste ich noch ein paar Kilometer der staubigen Fletcher Bay Road folgen, bis dann endlich das Ende der Straße erreicht war. Nach diesen harten (?!) knapp zwei Stunden hatte ich bereits riesigen Appetit. Also eine kurze Rast und eine Kleinigkeit zu mir genommen. Das war auch wirklich nur eine Kleinigkeit, denn die Auswahl an Snacks für zwischendurch ist leider nicht mehr sehr groß. Nur ein paar Cracker, einen Müsliriegel und ein paar Nüsse. Während meiner Rast bin ich zwei Tageswanderer begegnet, wir hatten das selbe Ziel, jedenfalls fast, denn nach dem Lookout wollten sie wieder zurück.

Kurz vor der Kuh-Attacke.

Zuerst habe ich gedacht, der Coromandel Walkway ist ganz schön fad, aber gleich am Anfang hatte ich eine für mich noch nie gehabte Begegnung, die sehr übel hätte ausgehen können. Da der Weg anfangs über Weiden führte, waren selbstverständlich auch Kühe unterwegs. Ich war total in Gedanken, bin am Zaun (übrigens auf dem Track) entlang gelaufen. Auf der einen Seite des Zaunes war ein Kalb, und auf meiner Seite eine Kuh, ich zwischendrin. Ich war schon am Kalb vorbei, und auf einmal ist die Kuh auf mich losgegangen, ich schnell weg durch einen Graben (war super, dass der da war) und irgendwie außer Reichweite der dummen Kuh. Die Mutter wollte aber nur ihr Kind beschützen. Wie das Kalb allerdings auf die andere Seite kam oder umgekehrt war mir nicht ganz klar, bis ich mich erinnert hatte, dass ein Gatter offen stand. So kann es gehen, wenn man nicht aufpasst, hätte ich schon vorher in die Richtung geschaut, hätte ich gesehen, dass die beiden schon die ganze Zeit hin und her rennen. Das ging auch nachher noch so weiter. Hin und her, aber zu meinem Glück in die andere Richtung.

Nach diesem Schreck machte ich mich an den Anstieg, weiter über Wiesen. Das habe ich total öde gefunden. Aber nach der Abzweigung für die Mountainbiker hat endlich der Single-Trail angefangen und mich für alles entschädigt. Der Track war leicht, zu Beginn dann gleich alles bergab, um nach der Polan Bay gleich wieder steil nach oben zu führen. Irgendwie hat mich der Walkway an den Abel Tasman Track erinnert, da dieser auch am Meer entlang führt, allerdings bis auf die eine Bucht zu keiner anderen mehr runter geht. Der Weg ist allerdings auch viel kürzer. Zwischendurch gibt es noch einen Lookout mit tollem Rundumblick. Der Rest des Walkway führt relativ eben und auf gut ausgebautem Untergrund bis zur Stony Bay mit Doc Campground.

Im Hintergrund Great Barrier Island.

 

Stony Bay.

 

Coromandel Walkway.

Wieder war ich ziemlich früh am Campingplatz. Die Zeit habe ich genutzt, das erste Mal im Pazifik zu schwimmen. Lange habe ich es nicht geschafft, das Wasser war doch recht kalt. Aber danach habe ich es mir gleich nochmals gegeben. Kalte Dusche am Campingplatz – gibt keine warme! Jetzt bin ich wieder fit! Auf dem Zeltplatz ist nur noch ein anderer Gast, aber der lässt sich nicht blicken. Ich bin auch schon wieder müde, obwohl ich wieder nur sehr kurze Zeit unterwegs war, aber bei Sonnenuntergang zieht es mich einfach ins Zelt. Gut Nacht.

Wie man aus meinem Gesichtsausdruck sicher erkennen kann, ist das Wasser nicht sonderlich warm.

 

Der leere Campingplatz an der Stony Bay.

 


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