Tag 43: Whitianga – Pinnacles Hut

Tag 43

– Whitianga zur Pinnacles Hut – 39,1 km –

Endlich weg von der Straße und dazu ein anspruchsvoller backcountry Track.

Von den 39 km bin ich ungefähr 15 mit einem Auto unterwegs gewesen. Es hat zwar eine Zeitlang gedauert, bis mich jemand mitgenommen hat, aber nach einer knappen halben Stunde saß ich dann doch in einem Auto. Ein junges Pärchen, das nach Thames unterwegs war. Die Eltern der jungen Frau stammen aus Deutschland, sie spricht allerdings nach eigener Aussage kein Deutsch und war auch noch nie in Deutschland. Nach kurzer Zeit kamen wir in Coroglen an, von wo aus ich mich auf den Weg machte.

Meine Matratze in meinem Bett war schon ziemlich durchgelegen, es fiel mir nicht allzu schwer, bereits kurz nach 6 Uhr aufzustehen. Es hat die ganze Nacht mit wechselnder Intensität geregnet und es schaut aus, als ob es aufreißen wird. Mit meinem jungen Mitbewohner im Zimmer habe ich die beiden Tage keinen einzigen kompletten Satz gesprochen. Wieso sollte ich immer zu reden anfangen? Mit den anderen beiden jungen Männer aus dem Zimmer nebenan habe ich auch nur das nötigste gesprochen. Wohlgemerkt auf Englisch, obwohl beide Deutsche waren.

Um 7:30 bin ich dann Richtung Highway aufgebrochen, um evtl gleich ein Fahrzeug zu bekommen, bin ich daher nicht mehr durch den Ort gelaufen. War außerdem kürzer. Mich hat aber keiner mitgenommen. Hitchhiken ist nicht mehr so einfach wie früher. Zu allem Überfluss hat es dann auch noch zu regnen begonnen, aber eine Tankstelle war in Sichtweite, bei der ich mich untergestellt habe. Die Tankstelle hat erst neu eröffnet, die Regale sind noch ziemlich leer, eine Auswahl an Kaffee gab es noch nicht, dafür war der Kaffee kostenlos. Mit der Dame habe ich mich dann ganz nett unterhalten. Sie ist dieses Jahr von Auckland hierher gezogen, und hat hier mittlerweile schon mehr Freunde als in Auckland nach 35 Jahren. Nach dem Regenschauer habe ich mich dann wieder an die Straße gestellt und gewartet und wollte schon fast losgehen, die Deadline habe ich mir für 9 Uhr gesetzt. Aber zum Glück wurde ich doch noch mitgenommen.

Am Morgen bereits der erste Schauer.

Den Rest des Tages blieb es trocken, aber meist stark bewölkt bis bedeckt. In Coroglen war noch Bauernmarkt, da habe ich noch überlegt, ob ich noch was essen soll. Aber da ich etwas spät dran war, die Zeit bis zur Hütte war mit knapp 9 Stunden angegeben.  Am Anfang musste ich die Rangihau Rd bis zum Ende folgen, war natürlich eine Dead End Street. Ganz am Anfang war die Straße noch geteert, aber nicht für lange. Die Zeit bis zum Anfang des Tracks ging schnell vorüber, mit Musik läuft es sich einfach besser. Die erste Rast habe ich vor der Überquerung des Rangihau Creek eingelegt, eine Kleinigkeit gegessen (Burger von gestern), und die Gamaschen angelegt. Trotzdem habe ich nasse Füße bekommen, da ich auf den nassen Steinen ausgerutscht bin und dann einfach quer durch marschiert bin.

Gleich bei der ersten Flussquerung habe ich mir nasse Füße geholt.

Erst habe ich gedacht, der Track ist ja einfach, denn der Weg war breit, für ein Quad auf alle Fälle geeignet. Allerdings führte der Weg ständig bergauf. Oben am Bergrücken hatte ich eine tolle Aussicht auf die zurückgelegte Strecke und auch auf mein Tagesziel. Hier oben ist dann mein Weg abgezweigt und endlich bin ich wieder auf einem richtigen Backcountry Track unterwegs gewesen. Der Weg war rutschig, nass und nur mit voller Konzentration sturzfrei zu meistern.

Noch easy going.

 

Ziemlich kahl, vor 100 Jahren abgeholzt.

 

Das wahre Gesicht des rangihau Track.

Der Weg führte kurz vor der sogenannten Flussquerung unheimlich steil nach unten und danach noch steiler wieder nach oben. Der letzte Anstieg war glücklicherweise relativ trocken, und außer ein paar Wasserlöchern waren keine Hindernisse. Kurz vor der Hütte bin ich dann auf den Frontcountry Track gestoßen. Den kann man wahrscheinlich blind und rückwärts gehen. Übermorgen habe ich die Ehre und werde es testen.

Another river crossing.

 

Der letzte Anstieg zur Hütte hatte es noch in sich.

Ursprünglich wollte ich zwar noch heute auf die Pinnacles, aber da ist jetzt eine Gruppe unterwegs, ich verschiebe es besser auf morgen. Obwohl das Wetter nicht mitspielen wird. Aber bei schönem Wetter kann jeder rauf.

Blick von der Hütte zu den Pinnacles.

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