Tag 45: Pinnacles Hut – Broken Hills Campsite

Tag 45

– Pinnacles Hut zur Broken Hills Campsite – 15,8 km –

Der härteste Tag bis jetzt. 

Heute habe ich mich sehr häufig gefragt „why am I doing this?“. Leider war heute der schlimmste und härteste Tag auf meinem Trail. Das hatte natürlich verschiedene Faktoren. Erstens war das Wetter total beschissen, sehr windig, es regnete immer wieder und dazu war es auch noch kalt. Zweitens war ein Teil des Tracks die Hölle, das konnte ich schon nicht mehr als Track bezeichnen und drittens regnet es noch immer und nicht einmal am Zeltplatz kann ich mich und meine Sachen trocknen.

In der Nacht hat es immer wieder geregnet, Mal stärker und Mal weniger stark. Im Prinzip hat sich das Wetter vom Nachmittag fortgesetzt. In der Früh hat’s dann nicht so schlecht ausgeschaut. Allerdings habe ich bereits kurz nach dem Aufbruch von der Hütte meine Regenjacke angezogen. Das war zwar nur falscher Alarm, der Regen hörte schon bald wieder auf. Der Track bis zum Hydrocamp war so richtig gut ausgebaut. Ab dem Abzweig zur Billygoat Basin Campsite war der Weg schon schlechter. Allerdings immer noch sehr gut.

Kurz vor dem Aufbruch.

Aber nach der Campsite an der Abzweigung zum Hihi Trig beginnt das Backcountry. Mit eigenem Hinweisschild. Nur für Wanderer mit Erfahrung geeignet. Die Zeitangabe am Wegweiser fand ich erschreckend: von der Abzweigung bis zum Campground waren 8 Stunden angegeben. Ich war zu diesem Zeitpunkt schon 2 Stunden unterwegs, das würde heißen, dass das heute ein sehr langer Tag wird.

Nicht sonderlich aufbauend.

 

Guter Track.

 

Hydrocamp.

 

Kleine Gefahrenquelle.

 

Ohne Worte.

 

Schock am Wegweiser – noch 8 Stunden?

Bereits am Abzweig wurde der Weg sehr viel schlechter, sehr schmal und viele Wasserlöcher. Aber noch hat die Wanderung Spaß gemacht. Die Wasserlöcher wurden mit der Zeit weniger und der Weg führte dann stetig, teils recht steil bergauf. An einer Stelle habe ich sogar noch Wegweiser für den Bush Marathon gesehen, der auf diesem Track stattfindet. Zwischenzeitlich hat es leider wieder zu regnen begonnen und auch der Wind frischte immer mehr auf.

Und hier findet einmal im Jahr ein Marathon statt – ganz schön crazy.

Als ich bereits gedacht habe, ich bin oben auf dem Trig angekommen, hat sich der Track schlagartig verändert. Da es jetzt relativ eben war, der Untergrund leider erdig und nicht felsig, bestand der restliche Weg bis zum Gipfel nur noch aus Schlamm- und Wasserlöchern. Da hat mir das Wandern dann überhaupt keinen Spaß mehr gemacht und ich habe mir oben genannte Frage nicht nur einmal gestellt. Dazu regnete es immer stärker und auch der Wind nahm zu. Einmal bin ich sogar mit beiden Beinen bis fast zu den Knien im Schlamm festgesteckt und habe einige Zeit gebraucht, um wieder raus zu kommen. Aber irgendwie habe ich es dann doch noch bis zum Gipfel geschafft.

Fix und fertig, aber nicht am Ziel.

Aber wie so häufig, total in Wolken, also nichts zu sehen. Bis hierher habe ich schon fast 3 Stunden gebraucht und am nächsten Abzweig standen dann noch 5 Stunden bis zum Campground. Das waren dann allerdings kurze 5 Stunden. Der Track war im Gegensatz zum ersten Teil einfach, es ging die meiste Zeit bergab und nach weiteren 2 Stunden bin ich dann am Zeltplatz eingetroffen.

Da dies ein DOC Campground ist, gibt es keine Duschen, jedenfalls keine warmen, ich habe aber auch keine kalte Dusche gefunden. Mein Zeug kann ich nicht zum trocknen aufhängen, Umschläge zum bezahlen der Zeltplatzgebühr sind auch keine da.  Ich hoffe, dass es heute nicht mehr regnet, denn sogar mit kochen wird es eng vor meinem kleinen Zelt. Bevor ich aber das Zelt aufgebaut habe, habe ich mich auf dem Platz umgesehen. Es steht nur noch ein Auto da mit einem Wohnwagen. Das Wetter ist nicht so recht nach Campen.


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