Tag 62: Tawhiwhi Hut – Skips Hut

Tag 62

– Tawhiwhi Hut zur Skips Hut – 56,3 km –

Lucky Man hat sich zwar wieder nasse Füße geholt, dafür aber viele km Road-Walk gespart.

So viele km hätte ich heute niemals zu Fuß geschafft, schätzungsweise waren es ca. 40 km mit dem Auto. Da hätte auch der frühe Aufbruch von der Hütte nichts genützt. Warwick und Fin sind bereits kurz nach 5 Uhr aufgebrochen, die wollten unbedingt noch ihr Glück mit der Jägerei versuchen. Chris und ich sind später los, haben die Hütte noch aufgeräumt und sauber gemacht. Kurz bevor wir aufbrechen wollten, kam sein Freund Tom mit Pferd und Hunden, bei dem wir nachher frühstücken wollten, vorbei um uns abzuholen. Glück für Chris, er musste daher seinen Hirsch nicht zum Auto schleppen.

Tawhiwhi Hut.

Die beiden anderen haben wir an einem Bach mit einer 3-wire-bridge getroffen und sind dann gemeinsam zu Tom’s Haus (Zweitwohnung) gelaufen. Dort könnte ich es auch sehr gut aushalten. Ich hätte nur ein Problemchen, ich würde verhungern, denn die Jagd liegt mir glaube ich nicht. Und der nächste Supermarkt ist, denke ich ungefähr 100 km entfernt! Es gab zwar nur sehr einfaches Frühstück, aber dafür war die Feijoa Marmelade und der Honig sehr lecker und selbstgemacht. Es kam noch Dan auf ein kurzes Gespräch vorbei, der zeitweise hier wohnt. Das könnte man sich bei uns nicht vorstellen. Kein Strom,  kein fließendes Wasser, keine Straße. Wird alles wie früher schon mit dem Pferd mitgebracht. Auch ein schönes Marae (Versammlungshaus der Maori) steht hier.

Das tolle Haus von Tom und total abgelegen.

 

Ein einsames Marae.

Danach sind wir relativ gemütlich Richtung Ende des Tracks aufgebrochen. Den eigentlichen Track haben wir dann doch sehr bald verlassen und sind dem Fluss gefolgt. Da mehrere Überquerungen nötig waren, haben wir uns natürlich bei dieser Gelegenheit alle zusammen nasse Füße geholt. Aber war um einiges interessanter als der normale Track. Ich habe hierbei noch etwas über Natur erfahren, Chris kennt sich da ganz gut aus.  Pflanzenkunde und auch einige Dinge über die Jagd.

Chris, Warwick und Fin am Ende des Whakatane River/Valley Track.

Ungefähr um 11 Uhr hatten wir das Auto erreicht. Das war ein Geländewagen mit einer Matratze hinten drin. Für die Jagd ausgerüstet und ein wenig umgebaut. Daher nur zwei Sitze vorne und hinten eben die Matratze! Fin und ich sind hinten rein, die Polizei durfte uns so nicht begegnen. Aber es ist alles gut gegangen und Chris hat mich sogar bis zum Start des Moerangi Trail gebracht. Glück muss der Mensch haben. Ich muss immer wieder betonen, dass ich speziell auf dieser Wanderung nur freundliche und hilfsbereite Kiwis getroffen habe. Die Fahrt im Auto war zwar nicht sonderlich bequem, Fin und ich saßen gegen die Fahrtrichtung hinten auf der Matratze, die Strecke war zusätzlich noch sehr kurvenreich, aber wie sagt man so schön: besser schlecht gefahren als gut gelaufen.

Am Carpark habe ich mich dann sehr schweren Herzens von den dreien verabschiedet und bin mit einem Jäger zusammen Richtung Hütte aufgebrochen. Der Jäger übernachtet nicht in der Hütte, geht lieber campen. Ich für meinen Teil ziehe die Hütte vor, denn ich habe die letzten Wochen genügend gecampt. Und muss bestimmt noch einige Male im Zelt übernachten. Der Trail wird auch von Mountainbiker genutzt, also ein sogenannter Share-Trail, wobei ich glaube, dass dieser Trail hauptsächlich für Mountainbiker gemacht wurde. Gut für Tramper wie mich, die zur Abwechslung wieder mal eine einfachere Strecke laufen wollen.

Am Start des Moerangi Bike Trail.

Leider wurde der Trail bei den Unwettern im (neuseeländischen) Herbst 2017 unheimlich in Mitleidenschaft gezogen. Aber durch die Anstrengungen des DOC und bestimmt auch anderen Helfern wurde der Trail wieder in Ordnung gebracht. Die Hütte hatte ich dann bereits nach ungefähr eineinhalb Stunden erreicht,, was dann doch für mich ein kurzer und entspannter Wandertag war. Und auch heute wieder bei herrlichem Wetter, und ich dachte heute morgen schon, dass es regnen könnte. Aber das hat sich als Nebel herausgestellt. Morgen wird wahrscheinlich auch ein recht gemütlicher Tag werden, denn wenn der Track weiterhin so gut ist, werde ich mein morgiges Ziel wahrscheinlich schon zur Mittagszeit erreicht haben.

Die Schäden des letzten Sturms sind noch überall sichtbar.

 

Für die Mountainbiker gibt es extra Brücken.

 

Skips Hut.

 

Blick von der Hütte.

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