Tag 73: Harkness Hut – Te Pukeohikarua Hut – Venison Tops Hut

Tag 73

– Harkness Hut über Te Pukeohikarua Hut zur Venison Tops Hut – 15,5 km –

Ridge Line Tracks werde ich den Rest des Lebens nicht mehr unterschätzen.

Ich schlafe im Zelt mittlerweile unheimlich schlecht. Ich habe sogar einen der Jäger in der Hütte schnarchen gehört. Und außerdem war es auch sehr frisch. Relativ unausgeschlafen bin ich bereits kurz nach 5 Uhr aus dem Zelt raus und war überrascht, dass alle Jäger noch da waren, zwei noch im Schlafsack. Sind auch nicht mehr das, was sie waren. Mir haben andere Jäger gesagt, dass die beste Zeit für die Jagd in der Dämmerung ist. Aber ich habe da keine Erfahrung. Ich habe den Eindruck, dass manche Jäger hier nur mal raus wollen, unter Jungs sein, reden und ein Bier trinken.

Harkness Hut.

Ich bin dann trotzdem oder vielleicht gerade deswegen erst gegen 7 Uhr von der Hütte aufgebrochen. Zu der Zeit war erst ein Jäger unterwegs, den habe ich dann kurz darauf auf dem Track noch getroffen. Der Weg zur Te Pukeohikarua Hut führte erst ein paar Mal durch den Bach, und schon waren die Füße wieder nass. Die Schuhe trocknen in der kurzen Zeit eh nicht. Es ist jeden Morgen ein besonderer Spaß, nasse und dazu noch kalte Schuhe anzuziehen. Nach kurzer Zeit laufen gewöhne ich mich aber an das Gefühl. Nachdem ich den Bach das letzte Mal durchwatet hatte, führte der Track für eine Zeit steil nach oben. Ich musste irgendwie auf den Bergrücken kommen. An der Hütte war ich dann nach knapp zwei Stunden, wollte dort Wasser nachfüllen, da ich es bei Aufbruch an der Harkness Hut vergessen hatte, gab aber keinen Wassertank. Habe mir dann gedacht, wird schon reichen.

Aufstieg zur Te Pukeohikarua Hut.

Von hier aus meinte ich, dass der Track nicht mehr allzu viele Höhenmeter überwinden muss und ich heute einen relativ gemütlichen Tag erleben kann. Dem war aber leider nicht so, das kommt davon, wenn man die Karten vorher nicht genau genug anschaut. Der Weg führte mich rauf und runter, teils recht steil. Immer wieder waren umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste und Sträucher im Weg, was das gehen nicht einfacher machte. Ich war immer wieder froh, oberhalb der Bushline laufen zu können. Trotzdem habe ich in der angegebenen Zeit den Abzweig zur Venison Tops Hut erreicht, das letzte Stück verlief oberhalb der Bushline.

Hier genieße ich das noch schöne Wetter.

 

Die Hütten liegen immer wieder in einer tollen Location.

 

Der Ridgeline Track.

 

Te Pukeohikarua Hut im Hintergrund.

Hier habe ich die Karte genauer angeschaut und habe festgestellt, dass der Track erstmal abwärts führt. Ich war hier schon mit meinen Kräften ziemlich am Ende. Ich habe es gestern mit den knapp 30 km gewaltig übertrieben. Dazu noch schlecht geschlafen. Den Rest zur Hütte habe ich mich so richtig rauf gequält und war unglaublich froh, nach knapp 7 Stunden die Hütte erreicht zu haben. Dazu noch ohne Regen, also trocken mit Ausnahme der bereits nassen Schuhe. Das Wasser hat genau gereicht, aber schon ganz genau, der Trinkbeutel war total leer. Die Hütte habe ich, so wie es aussieht, auch für mich alleine. Ist allerdings nicht schön.

Track zur Venison Tops Hut.

 

There’s a change in the weather.

An der Hütte habe ich zuerst was getrunken, das Diner vorgezogen und ein backcountry meal gegessen, Wäsche gewaschen, Zelt zum trocknen aufgehängt, Ofen angeheizt und Holz gesägt. Leider nur recht nasses Holz da, aber da jetzt die Glut passt, brennt auch das. Zum Abendessen mache ich nachher noch ein paar Nudeln mit Tomatensoße. Langsam wird mein Gepäck immer leichter. Abends werde ich heute etwas früher schlafen gehen, muss den gestrigen Tag nachholen. Morgen ist wieder ein anstrengender Tag.

Venison Tops Hut (Tira Lodge).

Was mich an der Hütte noch überrascht hat, sind die vielen Namen. Auf meiner Karte heißt die Hütte wie oben geschrieben. Manchmal oder alternativ wird sie auch Tira Lodge genannt, und außen auf der Hütte steht dann noch Kelvinator Lodge. Woher das kommt, weiß ich nicht, würde mich aber schon interessieren, besonders der dritte Name.


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