Tag 84: Sparrowhawk Biwak – Sunrise Hut – Waipawa Forks Hut

Tag 84

– Sparrowhawk Biwak über Sunrise Hut zur Waipawa Forks Hut – 11,5 km –

Ein freudiger Tag – endlich habe ich meine Trail-Angel persönlich kennengelernt.

Was für ein herrlicher Tag heute. Kaum eine Wolke zu sehen und ganz schnell ist es auch warm geworden. Wobei mir vom Laufen heute bei einer Passage richtig warm geworden ist, um nicht zu sagen heiß. Ich habe den Aufbruch heute etwas verzögert, denn ich wusste, dass ich nur ein paar km zu Laufen hatte. Ich habe erst noch die Ruhe und Aussicht in mich aufgenommen. Aber da ich immer so früh wach bin, habe ich den Rucksack nur wenige Minuten später als sonst geschultert und habe mich zur Sunrise Hut aufgemacht.

An der Abzweigung zum Biwak war wieder ein Schild mit Zeitangabe angebracht. Dieses habe ich gestern aber nicht gesehen, denn es war oberhalb der Abzweigung angebracht. Die Strecke war mit drei Stunden angegeben, ich habe aber etwas länger gebraucht. War allerdings kein Wunder, denn erstens habe ich auf dem Gipfel ohne Namen vor der Hütte eine etwa längere Rast (unter anderem zum Sonnen) eingelegt und was noch viel schlimmer war, dass zwischen dem Maropea und diesem Gipfel ein Abschnitt mit ungefähr 200m durch Busch zu bewältigen war. Kein Weg ersichtlich, also bin ich einfach mal rein, was aber nicht so einfach war. Ich habe mir etliche Schnittwunden zugezogen und dann doch irgendwann so was ähnliches wie einen Pfad gefunden, der teils mit orangen und blauen Schleifen markiert war. Aber leider sehr schlecht zu folgen. Nach einer gefühlten Ewigkeit bin ich doch bis auf die kleineren Blessuren aus dem Busch gekommen. Dieser Teil war für mich total anstrengend. Wie haben das die Menschen früher gemacht?

Aufbruch zum geänderten Tagesziel – nur davon wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts.

 

Blick ins Tal.

 

Einfach nur herrlich.

 

Super Fernsicht zum Ruapehu und Ngauruhoe.

 

Skeptischer Blick Richtung Busch.

 

Ohne diese „Schleifchen“ wäre kein Weg zu erkennen gewesen.

 

Blick zurück.

Zwischendurch wurde der Plan für das Meeting heute Abend nochmals geändert. Wir treffen uns nun an der Waipawa Forks Hut, damit ich morgen früh gleich am Start des nächsten anstrengenden Ridge Track bin. Diesen kann man nur bei gutem Wetter gehen und morgen soll noch besseres Wetter als heute sein. Der Abstieg zur Sunrise Hut war schnell erledigt, nach einer knappen halben Stunde war ich unten. Ich habe mich so richtig auf einen „normalen“ Track gefreut. Kurz vor der Hütte habe ich einen Tageswanderer getroffen, den ersten Menschen seit sechs Tagen. Aber dass ich hier wieder jemanden treffen werde, war mir eigentlich klar. Bestes Wanderwetter, dazu Wochenende und ein einfacher und kurzer Anstieg zur Hütte. Überrascht war ich doch, dass gestern Nacht (laut Hüttenbuch) nur drei Leute hier übernachtet hatten. Super Lage, die Hütte heißt nicht umsonst Sunrise. Da kann man den Sonnenaufgang vom Bett aus beobachten.

Dem ursprünglichen Tagesziel entgegen.

 

 

Sunrise Hut – wäre ich gerne geblieben.

Pünktlich um 12 habe ich meiner Tochter Jacqueline zu ihrem 25. Geburtstag gratuliert. Zum Glück war sie um Mitternacht noch wach. Zwischzeitlich sind zwei Wanderer eingetroffen. Die haben allerdings noch was vor. Wollen auf den Termin Atuaoparapara und dann über den Waipawa Saddle zur Waipawa Forks Hut. Die haben noch was vor heute. Bin gespannt, ob ich die heute nochmals sehe. Ich bin dann wieder aufgebrochen und war über den Zustand des Tracks total überrascht. Ausgebaut schon fast wie ein „Highway“, joggen hätte man auf alle Fälle locker können und auch Mountainbiker hätten ihre Freude an diesem Track. Auf dem Weg sind mir noch einige Personen entgegen gekommen, die Hütte bleibt jedenfalls nicht leer heute Nacht.

Vor der Hütte habe ich mir dann noch die obligatorischen nassen Füße geholt, da ich den gleichnamigen Fluss überqueren musste. Dies ist die erste Hütte, die ich zuerst sauber machen musste. Boden war sehr staubig, ein Tisch hat ausgeschaut, als ob darauf irgendein Tier zerlegt wurde. Kann aber nicht sicher sagen, ob es Blut war, welches ich in mehreren Versuchen, versuchte wegzuwischen. Jetzt ist es einigermaßen sauber hier und nun muss ich warten bis meine Trail-Angel Fiona und Anthony eintreffen. Wenigstens kenne ich beide schon von Fotos.

Kurz vor meinem neuen Tagesziel.

 

Waipawa Forks Hut.

Ziemlich genau zu der Zeit wie angekündigt, kamen beide gutgelaunt an der Hütte an. Nach einer herzlichen Begrüßung haben wir es uns in der Hütte gemütlich gemacht. Zum Abendessen haben sie extra was mitgebracht, damit ich nicht immer das gleiche essen muss. Und dazu gab es Bier. War sicher anstrengend, das frische Zeug, das Bier und mein Essen für die nächsten Tage herzubringen. Nach dem Essen sind die beiden noch zu einem kurzen Spaziergang aufgebrochen. Ich habe in der Zeit meine Vorräte sortiert. Es ist mir dann schon peinlich gewesen, dass ein Teil davon gleich wieder den Weg zurück antritt. Als beide zurück kamen, begann der ganz gemütliche Teil des Abends. Erst noch Tee und bayerischen Nachtisch und danach leerten wir zusammen noch eine Flasche Rotwein und haben uns noch lange unterhalten.

Die beiden anderen Tramper kamen übrigens nicht mehr, was mich nicht sehr gewundert hat.


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