Tag 90 + 91: Zwei Ruhetage in der Whiowhio Hut

Tag 90 + 91

– Zwei Ruhetage in der Whiowhio Hut –

Two lazy days in Palmerston North mit vielen Gewittern.

Tag 1: Ich habe mich wieder daran gewöhnt, früh aufzuwachen und auch aufzustehen. Ich habe mich wahrscheinlich von dem langen Tag mit „Gehirnerschütterung“ jetzt doch langsam aber sicher erholt. Anthony hat mir freundlicherweise ein Fahrrad geliehen, mit dem ich nach Frühstück und dem obligatorischen Wäsche waschen in die Stadt gefahren bin. Anfangs war es etwas ungewohnt, auf der linken Straßenseite zu fahren, aber an das habe ich mich schnell gewöhnt. Ich hatte für heute mehrere Vorgaben. Da ich was spezielles aus unserer Region kochen wollte, sind mir eigentlich nur Schweinebraten oder Käsespätzle eingefallen. Da beide nicht sonderlich scharf auf Schweinefleisch waren, blieben also nur Spätzle übrig. Die Aufgabe war für mich nun, irgendwie was ähnliches wie einen Spätzlehobel aufzutreiben. Und ich bin sogar fündig geworden. Ich hoffe nur, dass dies mit diesem Gerät aus China auch funktioniert. Dann habe ich mir noch ein paar Klamotten gekauft, da ich alle meine kurzärmeligen Shirts (habe nur zwei dabei) ruiniert habe. Und ich möchte bei meiner Rückreise nicht zu sehr auffallen. Beim Buchhändler habe ich mir noch das Buch „Wildboy“ zugelegt und bin wieder zurück geradelt. Anthony hat Fiona dann wieder von der Arbeit abgeholt und wir sind gemeinsam in die Stadt gefahren. Jeden Freitag Nachmittag um die gleiche Zeit treffen sie sich immer im gleichen Cafe zu einem kurzen Tratsch. Anthony ist dann in die Druckerei der Uni gefahren und hat Bücher (Umschlag Design stammt von ihm) abgeholt. Ich war in der Zwischenzeit noch Käse für die Spätzle einkaufen, sowie eine Flasche Whisky für meinen Schwiegersohn und zwei Flaschen Wein für uns. Und bin natürlich voll in ein Gewitter geraten. Und klatschnass geworden. Aber das bin ich gewohnt. Und nun geht’s zum Spätzle machen, damit ich fertig bin, wenn die 2 von ihrem Meeting nach Hause kommen. Ich habe wieder mal viel zu lange zum Kochen gebraucht. Die Spätzle sind mit dem improvisierten Gerät ganz gut geworden. Zum Abendessen ist dann noch ein TA-Walker aus Wien eingetroffen. Er hat dann auch gleich mitessen können, war genug für alle da und ist auch noch eine Kleinigkeit übrig geblieben. Die Nacht war heute etwas kürzer, da wir uns noch lange unterhalten haben.

Selbstgebaute Hütte für TA-WALKER.

 

Mein Domizil für drei Nächte.

 

Das Objekt des Nachbarschaftsstreit.

 

Dieses Gerät habe ich als Spätzlehobel genutzt, made in China, wo sonst.

 

Mmmhhh.

 

Fast fertig, es fehlten dann nur noch Käse und Zwiebel.

Tag 2: Heute bin ich etwas länger liegen geblieben, hat gestern ja etwas länger gedauert bis ich ins Bett kam. Leo ist früh aufgebrochen, wollte die Nordinsel so schnell wie möglich hinter sich bringen. Nachdem er gegangen war, habe ich noch etwas mehr als eine Stunde geschlafen. Nach dem Frühstück habe ich wie versprochen, das Holzlager aufgefüllt. Die beiden haben aber so viel Holz, dass ich gar nicht alles untergebracht habe. Als ich dies erledigt hatte, bin ich mit dem Rad zum Einkaufen gefahren, damit ich die nächsten 7-8 Tage auch garantiert nicht hungern muss. Das meiste hatte ich schon, da ich bereits in Napier und Taupo zu viel gekauft hatte, ich habe nur Schokolade und Cracker gekauft. In der Zwischenzeit hat Fiona eine kleine Kiste aus Holz für ein Kind als Weihnachtsgeschenk gezimmert. Die Frau ist einfach begabt. Nach unserem Lunch ist Anthony dann auch von der Arbeit nach Hause gekommen und es gab Kaffee. Am Nachmittag haben wir noch den Rest vom Holz zu Anthony’s Eltern gefahren. Den Rest des Tages haben wir auf der Terrasse mit Gesprächen verbracht. Nach meiner Rückkehr hierher will mich Anthony noch in die Ruahine Ranges mitnehmen, um die Fallen zu überprüfen. Das wird bestimmt sehr interessant werden. In Neuseeland kümmern sich sehr viele Freiwillige um Arbeiten in der Natur, speziell aus Vereinen wie z.B. Tramping Clubs oder FMC (ähnlich wie bei uns der Alpenverein). Ohne diese Freiwilligenarbeit wäre das DOC total überfordert und die Schädlinge wie Ratten, Wiesel etc. würden sich ungestört ausbreiten. Nach dem Abendessen (Anthony ist der Koch) haben wir den regenfreien Abend genossen und Anthony hat noch zwei von ihm gedrehte Videos von den Ruahine’s gezeigt, und einen speziellen über conservation work, der auch Interesse beim Te Papa Museum geweckt hat, übrigens mit Fiona in der Hauptrolle.

Toolbox (nicht der Inhalt) made in New Zealand.

 

Welches Bier trinke ich als erstes?

 

Prall gefülltes Holzlager, da kann der nächste Winter kommen.

One thought on “Tag 90 + 91: Zwei Ruhetage in der Whiowhio Hut

  1. Kia ora, Christian,

    nun ist Weihnachten und du bist schon drei Monate unterwegs! Ich hab zwar nicht alle, aber doch einige deiner Einträge gelesen und „the crazy German“, wie du genannt wirst, trifft’s schon gut. Was du dir da zumutest – Respekt! Ich glaub, ich würde keine zwei Wochen durchhalten…Doch ich kann mir schon vorstellen, dass es die ganzen Strapazen letztlich absolut wert ist. Zwar den Launen der Natur voll ausgesetzt, aber eben so nah dran, wie gewöhnliche Neuseelandreisende nie sein werden… Ich wünsch dir viel Energie und Glück für den weiteren Verlauf deiner Tour und wir sehen uns dann mal wieder in AB.

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